Freitag, 19. September 2014

Berlin Gedicht. Das war Berlin.

Das 132. Berlin-Gedicht wird nicht das letzte sein, aber es hat sich schon an anderen Stellen angedeutet: Ich habe dieser schönen Stadt den Rücken gekehrt und bin in den Süden übergesiedelt. Damit beginnt vermutlich ein Reigen melancholischer Berlin-Gedichte, die dann auch so nach und nach das Lichtausschalten dieses Blogs einleiten.

131 weitere Berlin-Gedichte, verteilt über die ganze Stadt. Hier in der Übersicht!

Das war Berlin

Ich ziehe die Tür für Dich mit zu, wissend
Dahinter liegt Berlin.
Noch kennst Du das glückliche Durchatmen
Nach Trubel, Lärm und Hitze,
Das Lebendige der Bodendielen,
Das gute Gefühle, beide barfuß zu sein.
Die Flügeltür öffnend, Privatrituale -
Erinnerst Du, wie wir die Möbel bewegten?
Mal rein in die Nistburg und manches hinaus.
Als der brummige Nachbar von unten noch lebte.
Und der Blick auf die Straße war immer heraus.
Als an der Meierei auf der Pfaueninsel
Lagen kindlich im Gras
Des beginnenden Jahrs wir,
Sprach alles dafür, neues Sein zu umarmen.

Leg' Dich hin, wo auch immer!
Hör' das Klacken des Schloss'!
Stell' Dich heut dem Vergleich:
Merkst Du, da is' was anders?
Weißt Du jetzt und genauso auch irgendwann später:
Das, mein Baby, war Berlin.

* * * Soundtrag zum Eintrack: Marlene Dietrich - Ich hab noch einen Koffer in Berlin



Dienstag, 17. September 2014

Mein Blog: Schnelldichtung in Hotelzimmern, Teil 110 und Schluss.

Jetzt in Serie : Fingerübungen an Feder und Fotoapparat. Zwei, Vier- und geringfügig Mehrzeiler sowie Aufnahmen aus dem spannenden Leben eines Reisedichters. Nach 110 Texten und Bildschirmen ist dann auch Schluss.

Was gibt's im Fernsehen? Diesmal: In Basel. (Neue Fotos leider verloren gegangen.)

Mein letztes Gedicht

Vielleicht gibt's ihn: Den einen Reim –
Den ich nun schleunigst finden muss!
Dann kehre ich für immer heim
Und sage: Hab' ihn! Fertig, Schluss.


* * * Soundtrag zum Eintrack: eels - Last Time We Spoke



Montag, 16. September 2014

Mein Blog: Schnelldichtung in Hotelzimmern, Teil 109.

Jetzt in Serie : Fingerübungen an Feder und Fotoapparat. Zwei, Vier- und geringfügig Mehrzeiler sowie Aufnahmen aus dem spannenden Leben eines Reisedichters.

Was gibt's im Fernsehen? Diesmal: In Basel. (Neue Fotos leider verloren gegangen.)

Der Sündenpfuhl

Auf der Alm, da gibt's koa Sünd,
Weil das Pimpern unsrer Hünd'
In Verderbtheit unterwog
Dem Top Seven Katalog.
So könn'n wir verkünden: Hei,
Heidi, wir sind sündenfrei!

Doch dunkelt's über Gneisdachdecken,
Manch messweintrunknes Girl verstockt
Und kann den Schauder kaum verstecken,
Der aufschäumt, wenn die Sünde lockt –
Um dann ob falscher Wünsche Wirren
Nolens vollends abzuirren.

Mädchen, sput' Dich umzukehren
Und das Gute zu bewahren!
Denk' an nette Tugendlehren –
Sieh' den Trug und die Gefahren!

"Nix Annette! Ich verletz'
Das komplette Grundgesetz,
Hämmer' stramm auf Pfarrverbote,
Ramme glatt die Zehn Gebote,
Bespritze mit Kitzlersekreten infam
Die spitzen Säulen des Islam,
Verkote manchen kruden Krum'
Auf Tora /(Querstrich) Judentum –
Fäkalanal entlehr' ich mich
Auf klerikahle Leeren, sprich:
Ich lass' mich über alles aus –
Des Pudels Pokern bellt: Pfuhl House!"
 
Ach, wir entzünden Hartgelkerzen,
Beten unter Regelschmerzen,
Dass auch Heidis leerem Darme
Sich der Herrgott noch erbarme!

Erfordert nicht das Fehl-Vergeben
Allzuvorderst ein Erleben?
So nützt doch dem Establishment
Nur, wer die Sünde gründlich kennt.

Drum nehmt sie gebündelt – durchlebt sie zugleich:
Sieben Sünden auf einem Streich!

Und fand man's letztlich nicht so cool
Drunten, tief im Sündenpfuhl –

Dann lässt sich auch verkünden: Hei,
Peter, bin der Sünde frei!


* * * Soundtrag zum Eintrack: Theatre Of Hate - The Original Sin



Montag, 15. September 2014

Mein Blog: Schnelldichtung in Hotelzimmern, Teil 108.

Jetzt in Serie : Fingerübungen an Feder und Fotoapparat. Zwei, Vier- und geringfügig Mehrzeiler sowie Aufnahmen aus dem spannenden Leben eines Reisedichters.

Was gibt's im Fernsehen? Diesmal: In Basel.

Die lächelnden Favelas der Eigenheime

Gottlob ist der Baba im Schützenverein
Das scheint im Extremfall recht nützlich zu sein
Denn wenn einem Mal die Substanz erodiert
(und wer garantiert, dass dies niemals passiert?!)
Gibt's hier die Gewehr' - der bringt's noch bis zum Abschluss
Seine Madaln fehl'n jetzt bei den Gören im Nachtbus
Zumindest gestorben in echt guter Lage

Mei, was willst da auch machen? (Rhetorische Frage)

* * * Soundtrag zum Eintrack: Arcade Fire - The Suburbs



Freitag, 12. September 2014

Einautorneuheit vor Weltkulturerbe. Heute: Theben

Seit 2011 reise ich dem Welterbe hinterher, im Gepäck meinen Roman "Der Fall Schelling" um mit ihm die Schönheiten der Welt zu verdecken. Nun wurde jüngst der Weltkulturbestand in Deutschland auf 37 erhöht, so dass dieser Serie ein weiteres Ziel diktiert wurde - mal abgesehen von den internationalen Stätten, die hier ja auch schon das ein und andere Mal berücksichtigt wurden. Es heißt also weiterhin: Weltkulturerbe-Antreten und Kategorisieren der Erbmasse nach quartetttauglichen Maßstäben!
Für alle Berliner Nesthocker gibt es methadonische Empfehlungen im Stadtgebiet, die dem Hauptreiz der besuchten Stätten Entsprechendes entgegenzusetzen fähig sind. Und dies ist also Karte Nr. 59 des Weltkultur/naturerbe-Quartetts:


Theben

10-Worte-Beschreibung: "Luxoriöser Tod am Nil mit monumentalen Karnaker Barackenresten und Comicmalereien."

Einautor(fast)neuheit vor Weltkulturerbe. Eingang zum Karnak Tempel.
Einautor(fast)neuheit vor Weltkulturerbe. Am Totentempel der Hatschepsut.

Einautor(fast)neuheit vor Weltkulturerbe. Inschriften im Karnak Tempel.

Einautor(fast)neuheit vor Weltkulturerbe. Inschriften im Luxor Tempel.

Einautor(fast)neuheit vor Weltkulturerbe. Eingang zum Tal der Könige.

Einautor(fast)neuheit vor Weltkulturerbe. Luxor Tempel by night.

Einautor(fast)neuheit vor Weltkulturerbe. Totentempel der Hatschepsut.

Einautor(fast)neuheit vor Weltkulturerbe. Obelisken im Karnak Tempel.

Einautor(fast)neuheit vor Weltkulturerbe. Tal der Könige. Drinnen Fotoverbot.

Einautor(fast)neuheit vor Weltkulturerbe. In guten Händen.

In dieser Rubrik sollen nach und nach vor allem die - nach dem unrühmlichen Abgang Dresdens (2009) nun nach den Nominierungen im Juni 2011, 2012, 2013 und 2014 auf 39 vermehrten - Stätten in Deutschland besucht werden, die von der UNESCO als erhaltenswert erachtet werden. Der Autor wird aber auch regelmäßig ihm begegnende Weltkulturerbestätten im Ausland berücksichtigen und freut sich ebenso über ähnlich arrangierte Fotos der UNESCO-Restwelt, die durch die Gegend jettende Leser jederzeit über diese Homepage einsenden mögen!

* * * Soundtrag zum Eintrack: The Comedian Harmonists - In der Bar zum Krokodil




Dienstag, 9. September 2014

Lost in Translation. Schilder, die die Welt nicht mehr verstehen, Teil 33.

Eine lang vernachlässigte Rubrik drängt nach Wiederbelebung...

Wo Fischefangen zur Nebensächlichkeit wird.


* * * Soundtrag zum Eintrack: Tom Waits - Fish In The Jailhouse



Montag, 4. August 2014

Mein Blog: Schnelldichtung in Hotelzimmern, Teil 107.

Jetzt in Serie : Fingerübungen an Feder und Fotoapparat. Zwei, Vier- und geringfügig Mehrzeiler sowie Aufnahmen aus dem spannenden Leben eines Reisedichters.

Was gibt's im Fernsehen? Diesmal: In Hamburg, zum X-ten.

Vor Ort. Die kleinen Freuden der Dahergelaufenen

Klar, will ich auf fehl'nde Holzbein
Grad beim Joggen auch mal stolz sein.

* * * Soundtrag zum Eintrack: Gerry & The Pacemakers - You´ll Never Walk Alone



Freitag, 1. August 2014

Mein Blog: Schnelldichtung in Hotelzimmern, Teil 106.

Jetzt in Serie : Fingerübungen an Feder und Fotoapparat. Zwei, Vier- und geringfügig Mehrzeiler sowie Aufnahmen aus dem spannenden Leben eines Reisedichters.

Was gibt's im Fernsehen? Diesmal: In Vancouver.

Holzwege

Wollte gar nicht Süßholz raspeln,
Sondern Dich zu Kleinholz machen!
Nie ein Urteil nachts in Bars fäll'n ...!

Heute könn'n wir drüber lachen.

* * * Soundtrag zum Eintrack: The Comedian Harmonists - Holzhackerlied



Dienstag, 29. Juli 2014

Infohölle Paradies 6.0

Hier hätte nun eine neue Staffel seliger Offlinebeobachtungen beginnen müssen. Nach den Galapagosinseln, São Tomé und Principe, Madagaskar, den Seychellen und Tansania war in diesem Jahr Kanada an der Reihe, um zu einem Infohöllenbesuch in der Version 6.0 einzuladen.
Kommunikationsfluss vs. Athabasca River.

Und tatsächlich gab es in Kanada weiträumige Empfangslöcher, die eine Fortführung dieser Serie - sowie eine Erklärung ausbleibender Blog-Beiträge in der Zwischenzeit - bestens gerechtfertigt hätte. Auf den 185 Paddelkilometern auf dem Athabasca River war der Gedanke, die Anzahl der Empfangsbalken auf seinem (ohnehin nach so vielen Tagen ohne Strom wenig aussagewilligen) Smartphone zu überprüfen, weiter abwegig als dies auf Madagaskar gewesen wäre.

Aber wir wollen stattdessen die Gelegenheit nutzen, diese Serie einzuschläfern, die rückblickend doch wunderbare Anekdoten lieferte. Aber in Zeiten, da in diesem Blog aus reiner Internetmüdigkeit ähnlich große zeitliche Lücken auftreten wie zu Reiseperioden durch abgekoppelte Landschaften, erscheint mir das Lamentieren und Beobachten wechselhafter Internetverfügbarkeit doch passé. Vielleicht wird stattdessen in Kürze hier über persönliche Fegefeuer-Empfindungen gegenüber dem aktuellen Siechzustands des Internets zu lesen sein. Bis dahin empfehle ich das Zurückblättern in die frühen Beiträge und fernen Länder der Infohöllen-Serie.

* * * Soundtrag zum Eintrack: The Dandy Warholes - Not If You Were The Last Junkie On Earth



Freitag, 4. Juli 2014

Mein Blog: Schnelldichtung in Hotelzimmern, Teil 105.

Jetzt in Serie : Fingerübungen an Feder und Fotoapparat. Zwei, Vier- und geringfügig Mehrzeiler sowie Aufnahmen aus dem spannenden Leben eines Reisedichters.

Was gibt's im Fernsehen? Diesmal: In Wolfenbüttel.

Kant

Ist Ihnen bekannt, dass Immanuel Kant
Imma ma schnell in Kantinen verschwand?
Denn einmal darinnen,
Konnt Kant dann von innen
Verkannte Esser viel besser versteh'n:
"Mensch, imma nur Nudeln – ich kann's nimma seh'n!"

* * * Soundtrag zum Eintrack: Elvis Presley - Kan't Help Falling In Love




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